Mit AR Polizeiarbeit erlebbar machen

Kommunikationskampagnen

Beschreiben sie in vier bis fünf Sätzen Ihre Kampagne.

Um Nachwuchs für den Polizeiberuf zu gewinnen, haben wir zusammen mit der Werbeagentur Kraftundadel die interaktive Plakatkampagne „Spurensuche“ mit Augmented Reality (AR) entwickelt, bei der Interessierte die Polizeiarbeit in Form eines Games auf eine neue, involvierende Weise entdecken konnten. Als aufmerksamkeitsstarkes Motiv diente ein übergroßer Fingerabdruck, der an Bushaltestellen und Bahnhöfen in ganz Hessen das Eingangstor in einen virtuellen Tatort bildete. Mithilfe der Kamerafunktion des Smartphones konnten die Betrachter dann völlig unkompliziert selbst in die Polizeiwelt eintauchen und als aktive Helfer eines echten Polizisten verschiedene Spuren sichern. Auf diese Weise haben wir es spielerisch ermöglicht, die polizeiliche Ermittlungsarbeit digital und interaktiv erlebbar zu machen.

Was hat Sie dazu inspiriert?

Die Polizeiarbeit ist heute so vielfältig und digital, wie nie zuvor. Das zeigt nicht zuletzt der 2020 gegründete Innovation Hub 110. Mit unserer neuen Kampagne wollten wir jungen Menschen genau das nahebringen und sie für einen Werdegang bei der hessischen Polizei begeistern. Doch das war nicht der einzige Beweggrund: Natürlich hat sich uns zunächst die Frage gestellt, wo und wie wir unsere Kernzielgruppe der (angehenden) Schulabgänger optimal erreichen können. Die Antwort lieferte eine Analyse des Mediennutzungsverhaltens: Die junge Zielgruppe ist zum einen über das Smartphone immer online und nutzt zum anderen Gaming mit über 70 Prozent überproportional stark. Unser Ziel war es daher, dieses Nutzungsverhalten für eine erfolgreiche Ansprache zu berücksichtigen. Daraus entstanden ist die Idee, eine involvierende und gleichzeitig informierende Kampagne zu entwickeln, die die Gaming-Welt ins Recruiting überträgt.

Welche Ziele haben Sie mit der Kampagne verfolgt? Was davon haben Sie bereits erreicht, was streben Sie noch an?

Mit unserer neuen Recruiting-Kampagne wollten wir wie gesagt insbesondere junge Menschen für eine Karriere bei der Landespolizei gewinnen. Dafür war es uns unter anderem wichtig, glaubwürdig zu vermitteln, dass wir ein moderner und attraktiver Arbeitgeber sind. Schließlich bedeutet Polizistin oder Polizist zu sein, immer am Puls der Zeit zu sein und mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu stehen. Mit der Kampagne zur Nachwuchsgewinnung haben wir diesen Gedanken aufgegriffen und spannende, realitätsnahe Einblicke in die vielfältige Arbeit der hessischen Polizei ermöglicht. Auf diese Weise wollten wir potentielle Bewerberinnen und Bewerber gezielt für den Polizeiberuf begeistern, um so ausreichende Bewerberzahlen für den Einstellungstermin im September zu generieren sowie die sogenannte No-Show-Quote zu senken, das heißt die Quote an Bewerberinnen und Bewerbern, die zum Termin nicht erscheinen.

Mit Erfolg: Dank einer Gaming-Rate von elf Prozent in der Kernzielgruppe hatte unsere AR-Kampagne einen wesentlichen Einfluss darauf, die No-Show-Quote um 4,8 Prozent zu senken und unser Ziel von deutlich über 700 Einstellungen für das Jahr 2023 zu erreichen.

Was waren die größten Herausforderungen bei der Entwicklung und der Umsetzung der Kampagne?

Eine der größten Herausforderungen an unsere Kampagne war vermutlich der Sicherheitsaspekt. Schließlich sollte auf keinen Fall ein „Pokémon-Effekt“ entstehen, indem die Userinnen und User sich so im Spiel verlieren, dass Straßenverkehr und Umfeld zur Gefahr werden. Aus diesem Grund haben wir das Game so gestaltet, dass die Spurensuche sich ausschließlich auf die Fläche des Plakats beschränkt und nicht die weitere Umgebung einbezieht. Daneben galt es, die Ladezeit der AR möglichst gering zu halten, damit sie auch bei geringer Netzabdeckung problemlos nutzbar war.

Was würden Sie mit dem Wissen von heute bei der nächsten Kampagne anders machen?

Leider konnte die Plakatkampagne aufgrund des Budgets lediglich eine Woche in Hessen ausgespielt werden – an dieser Stelle würden wir beim nächsten Mal auf alle Fälle gerne einen längeren Zeitraum nutzen wollen. Ansonsten sind wir in der Summe sehr zufrieden mit unserer Kampagne.

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