Nur jeder Zweite zufrieden mit interner Kommunikation

Studie

Nur jeder zweite Deutsche ist mit der Mitarbeiterkommunikation seines Arbeitgebers zufrieden. Besonders kritisch sind Beschäftigte in der Kommunikationsbranche: Nur gut jede*r Vierte (27 Prozent) aus dem Bereich PR, Medien, Marketing, Werbung und Vertrieb hält die internen Kommunikationsmaßnahmen des eigenen Unternehmens für zufriedenstellend. Mehr als jede*r Dritte (37 Prozent) tut das nicht. Am besten versorgt sehen sich Mitarbeitende aus der IT- und Telekommunikationsbranche (69 Prozent) und dem Bauwesen (68 Prozent).

Zufrieden mit der Kommunikation ihres Arbeitgebers zeigen sich vor allem Mitarbeitende aus der IT- und Telekommunikationsbranche. Schlusslicht bilden PR und Marketing. (Frage: Wie zufrieden sind Sie mit der Kommunikation und den Informationen Ihres Unternehmens für Mitarbeitende (Kommunikation rund um Neuigkeiten und praktische Hinweise)?, n=995)© Yougov/Staffbase

Zufrieden mit der Kommunikation ihres Arbeitgebers zeigen sich vor allem Mitarbeitende aus der IT- und Telekommunikationsbranche. Schlusslicht bilden PR und Marketing. (Frage: Wie zufrieden sind Sie mit der Kommunikation und den Informationen Ihres Unternehmens für Mitarbeitende (Kommunikation rund um Neuigkeiten und praktische Hinweise)?, n=995) © Yougov/Staffbase

Diese jüngst veröffentlichten Zahlen stammen aus einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Yougov im Auftrag von Staffbase, einem Chemnitzer Anbieter für Kommunikationslösungen, durchgeführt hat. Für die Studie wurden Anfang des vergangenen Jahres 1.020 Arbeitnehmer*innen in Deutschland zur Kommunikation ihres Arbeitgebers befragt.

Hohe Erwartungen

„Die Kommunikationsbranche hat von Haus aus einen hohen Anspruch an Kommunikation. Deshalb werden nach unserem Empfinden Maßnahmen, die für andere Industrien bereits fortschrittlich sind, oftmals als nicht ausreichend empfunden“, erklärt das Unternehmen auf Anfrage die besonders hohe Unzufriedenheit von PR- und Marketing-Schaffenden. Die Möglichkeiten für gute Mitarbeiterkommunikation seien in Branchen wie dem Baugewerbe oder dem Einzelhandel, die in der Umfrage vergleichsweise gut abgeschnitten haben, dagegen lange begrenzt gewesen. „Daher geht hier nach unserer Einschätzung ein Defizit Hand in Hand mit niedrigen Erwartungen“, heißt es in der Erklärung.


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Grundsätzlich zeigt die Studie, dass Männer (54 Prozent) tendenziell zufriedener sind mit den Kommunikationsmaßnahmen als Frauen (47 Prozent). Kritisch zeigen sich vor allem die jüngsten Beschäftigten zwischen 15 und 17 Jahren: Jede*r Dritte (33 Prozent) von ihnen äußert seine Unzufriedenheit. Kaum Unterschiede gibt es bei Desk-Mitarbeitenden und Non-Desk-Mitarbeitenden: Bei beiden Gruppen zeigt sich rund jede*r Zweite zufrieden mit der Mitarbeiterkommunikation.

Beteiligung erhöht die Zufriedenheit

Doch wo genau hakt es? Immerhin geben 52 Prozent der Befragten an, dass sie lieber nicht weniger Informationen von ihrem Arbeitgeber erhalten würden. 56 Prozent äußern den Wunsch, schneller informiert zu werden. Zusätzlich sehnt sich über die Hälfte (52 Prozent) nach mehr Kommunikation über positive Botschaften wie Erfolgsgeschichten. Auch die Transparenz der Kommunikation wird von den Befragten als entscheidender Faktor für die Zufriedenheit bewertet: 45,5 Prozent geben an, sich zufriedener zu fühlen, würden Informationen über Unternehmensentscheidungen transparenter mitgeteilt werden.

77 Prozent der Befragten möchten an der Kommunikation im Unternehmen beteiligt werden, etwa indem sie Fragen stellen oder kommentieren dürfen. Gleichzeitig sagen 28 Prozent der Befragten, ihr Unternehmen würde keine Möglichkeit der Beteiligung bieten. Bei rund 34 Prozent gebe es die Möglichkeit nur gelegentlich.

Persönliches Gespräch wichtigster Informationskanal

Der am häufigsten genutzte Kommunikationskanal ist das persönliche Gespräch. Rund 52 Prozent der Befragten geben an, sich so über Unternehmensnachrichten zu informieren. 43 Prozent informieren sich über E-Mails und Newsletter, 37 Prozent über das Intranet. Kanäle wie Mitarbeiterversammlungen (21 Prozent), Mitarbeiter-App oder -Magazin (beide 14 Prozent) werden im Vergleich weniger genutzt. Audioformate wie beispielsweise der Unternehmenspodcast (9 Prozent) spielen in der internen Kommunikation kaum eine Rolle.

Das persönliche Gespräch ist für die Informationsvermittlung der wichtigste Kanal. (Frage: Wie oft nutzen Sie die folgenden Kanäle, um sich über Unternehmensnachrichten zu informieren? n=1.020) © Yougov/Staffbase

Das persönliche Gespräch ist für die Informationsvermittlung der wichtigste Kanal. (Frage: Wie oft nutzen Sie die folgenden Kanäle, um sich über Unternehmensnachrichten zu informieren? n=1.020) © Yougov/Staffbase

Neben der Zufriedenheit sieht die Umfrage auch einen Zusammenhang zwischen dem Erfolg der Kommunikationsmaßnahmen und der Wechselbereitschaft von Mitarbeitenden. So hält nur jede*r fünfte (22 Prozent) zufriedene Mitarbeitende einen Jobwechsel für wahrscheinlich, aber jede*r dritte (34 Prozent) dort, wo Maßnahmen scheitern.

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